Jährlich werden ca. 75 sogenannte „Very Low Birth Weight“-Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500g, davon ca. 30 Frühgeborene vor Erreichen der 28 Schwangerschaftswoche vom Team der Neugeborenenintensivstation des Städtischen Klinikums Karlsruhe betreut.

Auch die Tochter unserer Stiftungsbotschafterin, der Karlsruher Sängerin AmySue kam im September viele Wochen zu früh auf die Welt und wurde vom Team der Intensivstation mit viel Erfahrung, Wissen und einer Extraportion Menschlichkeit versorgt.

„Wenn man privat oder beruflich nicht mit der Station in Berührung kommt, erfährt man nicht was für tolle Arbeit das ganze Team jeden Tag 24 Stunden leistet! Für Eltern ist die Zeit auf der Intensivstation die Hölle, egal aus welchem Grund das Kind dort liegt. Allein das Wort „Intensivstation“ macht Angst. Daher sind wir Eltern für jedes freundliche Gesicht und für jede verständliche Erklärung dankbar.“ so AmySue.

Das Städtische Klinikum Karlsruhe verfügt über innovative Behandlungsstrategien mit großer Erfahrung bei Frühgeborenen und Neugeborenen. Einen Behandlungsschwerpunkt insbesondere bei Frühgeborenen stellt das Konzept der „Entwicklungsfördernden Betreuung“ dar, das über das übliche „Minimal Handling“ weit hinausgeht und bereits bei der Erstversorgung im Kreißsaal beginnt und die Eltern frühzeitig in die Pflege und Entwicklungsförderung einbezieht.

Ein wichtiger Teil der Therapie ist das Kuscheln mit den Eltern. Das sogenannte „känguruhen“ lässt die zu früh geborenen Babys viel Nähe und Geborgenheit spüren. Damit sie bequem und sicher liegen, stehen auf der Neointensivstation spezielle Sessel zur Verfügung. Diese Sessel haben einen weichen Sitz, desinfizierbare Oberflächen, und lassen sich leicht in eine bequeme Liegeposition bringen. Mütter und Väter liegen dort drin, und ihr Neugeborenes ruht auf ihrer Brust. Studien haben bewiesen, dass dieses enge Kuscheln nachweislich eine positive Wirkung auf die Kinder hat. Ihre Atmung wird besser und der Kreislauf stabiler, zudem fördert die Nähe die Beziehung zwischen Eltern und Neugeborenem und beide Seiten können die Frühgeburt besser verarbeiten.

Leider reichen die vorhandenen Stühle für den aktuellen Bedarf nicht aus, so dass sich AmySue in ihrer Funktion als Stiftungsbotschafterin der Monsignore Friedrich Ohlhäuser-Stiftung an den Stiftungsvorstand Rüdiger Esslinger bezüglich Unterstützung wandte. Sofort erklärte dieser sich bereit, die Neointensivsation mit einer Spende in Höhe von 1.500 € für die Anschaffung eines weiteren Kängurustuhls zu unterstützen.

„Es war uns ein persönliches Anliegen hier zu helfen. Mit der Anschaffung eines weiteren Sessels soll möglichst vielen weiteren Eltern in dieser schweren Situation geholfen werden, damit sie mit ihren Kindern „känguruhen“ und somit den Therapiererfolg verbessern können.“ so Rüdiger Esslinger.

 

 

Foto v.l.n.r. : Stationsleitung Kerstin Klein, Oberärztin Agnes Trasselli, Sandrine Toy (Stiftungsbotschafterin)

Bildquelle: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe