Der Karlsruher Marktplatz hat sich in ein Spielparadies für Kinder verwandelt: In der Mitte ein kleines Zirkuszelt, das nicht nur eine Malwerkstatt beherbergt, sondern auch eine Töpferwerkstatt und ein überdimensionales „Vier gewinnt“. Drumherum hat die mobile Spielaktion des Stadtjugendausschusses einen Bewegungsparcours aufgebaut. Wer mag, darf die Rollenrutsche benutzen oder seine Geschicklichkeit mit dem Roller oder dem Wackelfahrrad unter Beweis stellen. „Das ist gar nicht so einfach“, meint Ralf Birkner, Spielpädagoge vom Mobi-Team.

Alles, was auf dem Marktplatz aufgebaut ist, gehört zum Auftakt der Aktion „Karlsruhe spielt!“, die das Thema Kindermobilität in den Mittelpunkt stellt und die in die Europäische Mobilitätswoche eingebetttet ist. Organisiert wird das Ganze vom Kinderbüro in Kooperation mit weiteren städtischen Ämtern.

„Insgesamt wird es bis zum 22. September, verteilt auf das gesamte Stadtgebiet, 35 temporäre Spielstraßen geben“, sagt Jonas Nees, Leiter des Kinderbüros. Diese Spielstraßen werden von Patinnen und Paten betreut, zu denen Kitas und Schulen gehören, aber auch Privatpersonen.

„Ziel der Aktion ist es, Kinder und Familien ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken“, erklärt Nees. „Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie man mit öffentlichem Raum umgeht“, fügt er hinzu. Mit den temporären Spielstraßen zeige man andere Nutzungsmöglichkeiten von öffentlichem Raum auf. Nees und seine Mitstreiter gehen davon aus, dass bis zum Ende der Aktion rund 5.000 Kinder an den verschiedenen Orten teilnehmen werden. „Sie und ihre Eltern werden dadurch die Möglichkeit haben, die Stadt anders zu erleben“, ist er überzeugt und spricht von einer „guten Aufenthaltsqualität“ für alle.

„Das Zentrum der Stadt ist der ideale Startplatz für die Aktionswoche“, stellt Bürgermeister Martin Lenz fest. Auch er sieht es als wichtig an, dass die Kinder sich in der Stadt bewegen und Räume für sich entdecken.

In diesem Zusammenhang weist Lenz auf den Weltkindertag am 20. September hin. „Auch dieser Tag ist dazu da, um auf die Belange der Kinder aufmerksam zu machen“, sagt er. Und Spielpädagoge Ralf Birkner fügt hinzu, dass man Kinder als gleichberechtigt wahrnehmen müsse. „Wir dürfen nicht immer nur die Erwachsenenverkehrsstruktur in den Mittelpunkt stellen, sondern sollten den Kindern den Platz einräumen, den sie benötigen“, meint er.

Zu den Unterstützern der Aktion gehört auch die Monsignore Friedrich Ohlhäuser-Stiftung, die für die verschiedenen Aktionen 5.000 Euro spendete. „Damit konnte Spielmaterial für die verschiedenen Standorte gekauft werden“, erklärt der Stiftungsvorstand Rüdiger Esslinger. Nach der Aktion werden die Spielgeräte dann benachteiligten Kindern zur Verfügung gestellt.

Die genauen Standorte und Aktionen finden Sie hier.

Text: BNN vom 17.09.2021